Doch viel Sport hilft nicht viel. Sich zu verausgaben schadet sogar meistens. Das richtige Maß ist erstaunlich schnell erreicht. Der Segen des Ausdauertrainings ist mittlerweile zwar wissenschaftlich bewiesen, ebenso klar ist, dass er schnell in Schaden umschlägt, wenn man es übertreibt. Und das ist eher die Regel, wie Untersuchungen der AOK und der Sporthochschule Köln zeigen. Wichtig ist es, das Gespür für die Signale des Körpers zu schärfen. Besonders bei Kindern und Jugendlichen ist die Regenerationszeit nach dem Sport wichtig. Sauna und Fernsehen sind da völlig falsch und führen zu höherer Infektanfälligkeit. Nicht auskurierte Infekte wiederum führen zu Herz-Kreislaufstörungen. Nur wenn die Regenerationsphase ohne Reize und mit Ruhe gefüllt ist, folgt die sogenannte Superkompensation, die Leistungszunahme und auch das Zentrieren in der eigenen Mitte. Okay, da gehören dann auch noch Nährstoffe und Motivation dazu aber festhalten können wir, dass die Häufigkeit des Trainings und das Timing eine wesentliche Rolle spielen. Bewegung liegt in unseren Genen und ist eine echte Therapieoption, vor allem bei Übergewicht. Es ist allerdings wichtig zu wissen wie Training funktioniert, um eine gesundheitsfördernde Wirkung zu erzielen. Muskeln und Fettgewebe beeinflussen hier den Prozess wesentlich. Fettzellen stellen das Signalmolekül TNF-alpha her, das als Kommandeur bei vielen Entzündungen im Körper agiert und an der Entstehung vieler chronischer Krankheiten beteiligt ist. Einer der Hauptproduzenten des TNF-alpha ist das Stammfett, die Polster auf Beine, Hüften und Bauch. Die entzündungsfördernde Wirkung von TNF-alpha wird vom bekannten Molekül und Signalstoff Interleukin-6 neutralisiert. Dieses IL-6 wird im Muskel produziert. Fett und Muskulatur agieren also wie Gegenspieler. Wie im Darm haben wir es also auch hier mit sogenannten Symbiontenduellen zu tun. Bewegung und Muskelaufbau kann daher die schädliche Wirkung von Übergewicht konterkarieren. Beide Gewebetypen produzieren noch eine ganze Reihe weiterer Hormone mit gegensätzlicher Wirkung. Sie steuern den Zuckerstoffwechsel, sind an der Regulation der Funktion von Leber und Gefäßen beteiligt. Entscheidend zu wissen ist, dass in gesundem Maße Fett abgebaut und Muskelmasse aufgebaut werden sollte.

Die gesundheitsfördernde Wirkung (GFW) von Bewegung und Sport beginnt bei einem zusätzlichen Verbrauch von 500 Kalorien wöchentlich (5% GFW). Das Optimum des wöchentlichen, zusätzlichen Kalorienverbrauchs liegt bei1500 (100%). Schon bei 2000 Kalorien liegt die gesundheitsfördernde Wirkung nur noch bei 50%. Bei mehr als 2500 verbrannten Kalorien wöchentlich steigt die Rate der Herz-Kreislauferkrankungen wieder. Bei 4000 wöchentlich verbrannter Kalorien mehr liegt beispielsweise die Herzinfarktrate wieder fast so hoch wie bei einem Menschen der unter 500 Kalorien wöchentlich mehr verbraucht. 
Fazit: Bewegung hat große Heilkraft , sofern das Maß des wöchentlichen Kalorienmehrverbrauchs zwischen 500 und 2000 Kalorien liegt. 500 Kalorien werden verbraucht bei:

17 Minuten schnelles Rennen
43 Minuten intensives Schwimmen
50 Minuten Fußballspielen
59 Minuten langsames Joggen
61 Minuten Wandern mit Rucksack
70 Minuten entspanntes Schwimmen
78 Minuten Rasen mähen
90 Minuten langsames Fahrradfahren
98 Minuten Unkraut jäten
100 Minuten Golfspiel ohne Wagen
113 Minuten Spazieren gehen
122 Minuten Golfspiel mit Wagen
143 Minuten Gassi gehen mit dem Hund
187 Minuten Geschirr abspülen

Das „Heilkraft der Bewegung“  –  Seminar findet im Februar 2022 in Lippstadt, Helle Halle 1A statt.

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